interview

interviewer:
Christine Peters
2005-11-02


protraitbild

Wibke Fleischer
Wie würdest du jemand anderem deinen Job beschreiben?
Ich arbeite im Trendbüro in Hamburg, das für Firmen aus unterschiedlichen Branchen zukünftige Trends untersucht und sie zum Beispiel bei der Produktinnovation oder der Entwicklung neuer Marketingstrategien berät. Dafür nutzen wir eine Vielzahl von Techniken ... forschen etwa nach neuen Konsumentensehnsüchten, indem wir Innovatoren beobachten, entwickeln mit Experten Szenarien oder beobachten die Veränderung der Ästhetik in den Medien. Eine spannende Arbeit, da die Fragestellungen oder auch Branchen immer variieren.

Welche Arbeiten oder auch Ereignisse waren besonders wichtig für dich?
Das "flying students"-Jahr (einwöchige Projekte, die fast alle außerhalb der Uni stattfanden), die Kontakte mit den Nutzern beim Vor-Ort-Entwerfen, die Entwicklung von Szenarien.

Mit wem bist du so in Verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Weniger mit Designbüros, mit einzelnen ID4lern arbeite ich allerdings gern zusammen, z.B. für Innovationsprojekte mit Judith Seng oder mit Berit Burmester.

Triffst du noch ehemalige ID4ler oder arbeitest du mit Ihnen zusammen?
Der Designmai in Berlin ist eine tolle Gelegenheit, viele wieder zu treffen. Den besten Kontakt habe ich noch zu den anderen "flying students" und den "transiteuren".

Woran oder wo würdest du gerne arbeiten? Was würde dich reizen?
Design Research finde ich spannend, da werden gerade viele neue Techniken entwickelt und erprobt.

Wer oder was bringt dich auf Ideen und turnt dich an?
Alltagsbeobachtungen. Ich beobachte gerne Menschen; wie sie etwas benutzen. Und natürlich Medien: Internet, Magazine..

Wenn du gerade nicht arbeitest, wo bist du am liebsten?
In Hamburg am Elbstrand, im Sommer vor allem. Und im Winter? Ich gehe gerne aus.

Auf was könntest du leicht verzichten?
Ein Auto habe ich nicht. Und was man hier sonst noch sagen würde.. Telefon, Internet.., das würde ich ganz gerne behalten!

Was hat dir für die Praxis am meisten gebracht?
Methoden, wie "Mapping", oder Szenarioentwicklung. Sich selbst zu organisieren, Projekte zu organisieren. Wie man z.B. mit dem "Mittwochsloch" umgeht. Dass man so etwas einplant. Mit Kreativitätstechniken dann ansetzt, einen Neustart macht...

Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Dein Studium im ID4 denkst?
Die „flying-students“-Zeit, Raum 116 und Ulm.

Welche Lehr-Ansätze von ID4 funktionieren für dich noch? Oder vielleicht gerade heute?
Vor-Ort-Entwerfen. Je komplizierter die Services heute werden, desto wichtiger ist das genaue Eingehen auf die Situation, die Bedürfnisse.

Was hat dir im Studium gefehlt? Allgemein und bei ID4?
“Klassisches“ Design, etwa wirkliche Produktentwicklung mit Zeichnen, Formfindung, Variantenbildung, Modelling (von Hand und am Rechner).