interview

interviewer:
Christine Peters
2005-10-27


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Nikolaus Netzer
Wie würdest du jemand anderem deinen Job beschreiben?
Mit meiner Partnerin Regine Sommerfeldt betreibe ich ein Designbüro. Wir machen sowohl Produkt- (Sportartikel, Spielzeug) als auch Grafikdesign (Dekore, Packagedesign, Printmedien) und 3D-Computergrafik, weil's ja kaum noch Modellbau gibt. Außerdem schreibe ich als Autor für die Zeitschriften Macwelt und Creative Life. Zudem geb ich auch 3D-Computergrafikunterricht für das Programm Cinema 4D an der Design Akademie Berlin, einer Privatschule für Kommunikationsdesign.

Welche Arbeiten oder auch Ereignisse waren besonders wichtig für dich?
Das Avantgarde-Design der 80er Jahre (Sotsass und Memphis) haben mich zu der Entscheidung gebracht, Design zu studieren. Außerdem habe ich mal eine Zusatzausbildung bei einem Maler gemacht, so dass ich als Illustrator nebenbei Geld verdienen konnte. Und 1988 habe ich auf einem Apple-Macintosh 512 K ein Programm gesehen, das hieß "Easy 3D", mit dem konnte man pixelige kleine 3D-Körper bauen...

Mit wem bist du so in Verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Mit Regine Sommerfeldt, meiner Partnerin, sie hat bei Prof. Schlüter an der HdK Design studiert und dort auch ihr Diplom gemacht.

Triffst du noch ehemalige ID4ler oder arbeitest du mit Ihnen zusammen?
Nein.

Woran oder wo würdest du gerne arbeiten? Was würde dich reizen?
Was mich reizt, mach ich ja schon... gerne würde ich das Production-Design für einen Sience-Fiction Film machen!

Wer oder was bringt dich auf Ideen und turnt dich an?
Ich mach viel Internet-Recherche, unternehme exotische Reisen. Sonst noch.. vielleicht Filme, Musik; ja Filme.

Wenn du gerade nicht arbeitest, wo bist du am liebsten?
Mit unserem Sohn zusammen (geboren Dezember 1999)

Auf was könntest du leicht verzichten?
Auf's Auto! und noch besser: Fernsehen!

Was hat dir für die Praxis am meisten gebracht?
Die Diskussion mit dem Auftraggeber bringt mir am meisten. Wenn man in einem Projekt ist zwischen Entwurf und Reflexion, eine bestimmte formale Qualität wahren will… und dann geht es auf einmal in eine Richtung, die man sich gar nicht vorstellen konnte.

Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Dein Studium im ID4 denkst?
War ambivalent. Roericht hat man ja selten gesehen. Hab mich dort etwas allein gelassen gefühlt. Aber das haben Andere anders gesehen.

Welche Lehr-Ansätze von ID4 funktionieren für dich noch? Oder vielleicht gerade heute?
Ach das Studium war schon eine gute Grundlage für den späteren Beruf. So vielseitig. z.B. Modellbau bei Michael Kurz. Neulich musste ich seit langem mal wieder ein Modell bauen und das ging erstaunlich gut.

Was hat dir im Studium gefehlt? Allgemein und bei ID4?
Die Lehre von Prof. Roericht hat mir gefehlt. Es war ja hauptsächlich Martin (Rissler) da.